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Weitere Pilzerkrankungen
Neben Nagelpilz gibt es noch weitere Pilzerkrankungen, z. B. Fußpilz oder Genitalpilz.
Nagelpilze

Weitere Pilzerkrankungen

Es gibt insgesamt viele Tausend verschiedene Pilze; etwa 180 von ihnen können dem Menschen gefährlich werden. Man unterteilt sie in Faden-, Hefe- und Schimmelpilze. Dabei können sich die Pilze theoretisch im ganzen Körper niederlassen. Sehr häufig kommt Fußpilz oder Nagelpilz vor. Aber auch die Kopfhaut oder andere Hautpartien können von Pilzerkrankungen betroffen sein. Ebenso kann es zu Mundsoor kommen – einer Infektion mit Hefepilzen im Mund- und Rachenraum. Als sehr belastend wird meist der Genitalpilz, also der Pilz an der Eichel oder in der Scheide empfunden. Ein Pilzbefall in den inneren Organen, wie z. B. der Lunge, ist in seltenen Fällen möglich.

Fußpilz

Fußpilz, auch Tinea pedis genannt, ist eine chronische Pilzinfektion, die an den Fußsohlen (Tinea pedis plantaris), in den Zwischenräumen der Zehen (Tinea pedis interdigitalis) und seltener auch am Fußrücken oder den Fußkanten auftritt. Fußpilz gehört zu den häufiger auftretenden Pilzinfektionen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Fußpilz, ebenso bei Menschen mit eingeschränktem Immunsystem. Männer haben in der Regel öfter Fußpilz als Frauen.

Die Therapie hängt davon ab, wie weit der Fußpilz fortgeschritten ist. Wenn ein Anfangsstadium vorliegt, also nur relativ kleine Hautpartien betroffen sind, werden die Hautstellen meist äußerlich behandelt (lokale Behandlung). Für die lokale Behandlung gibt es Sprays, Puder, Lösungen, Gele und Cremes. Wenn der Fußpilz sich bereits weiter ausgedehnt hat, werden meist Tabletten verabreicht (systemische Behandlung). Die Medikamente sollte man unbedingt genau nach ärztlicher Anweisung anwenden, denn Fußpilz ist sehr hartnäckig. Die Therapie kann bis zu vier Wochen dauern. Selbst wenn die Symptome nachlassen, sollte die Behandlung wie vereinbart zu Ende geführt werden, denn es können auch dann noch Pilzerreger vorhanden sein, die bei einem zu frühen Absetzen der Medikamente zu einem erneuten Ausbruch von Fußpilz führen.

Weitere Pilzerkrankungen: Genitalpilz

Bei Genitalpilz ist bei Männern der Penis bzw. die Eichel und bei Frauen die Vagina vom Pilz befallen. Frauen erkranken in der Regel häufiger an Genitalpilz als Männer. Man spricht bei Frauen auch von Scheidenpilz. Der Krankheitserreger ist bei Genitalpilz meist der Hefepilz Candida albicans, der sich insbesondere auf den Schleimhäuten des Menschen niederlässt.

Bei Frauen, die an Genitalpilz erkranken, liegt häufig ein gestörtes Scheidenmilieu vor. Wenn das Scheidenmilieu sauer genug ist, also ein pH-Wert unter 4,5 vorliegt, wird der Erreger, der auch bei gesunden Frauen vorkommt, abgetötet. Ist die Scheidenflora aber aus dem Gleichgewicht und nicht mehr sauer genug, können sich die Krankheitserreger vermehren. Weitere Informationen zum Scheidenmilieu erhalten Sie beim Deutschen Grünen Kreuz e. V.

Zu den Risikofaktoren für Scheidenpilz zählen unter anderem Entzündungen, Stress, Infekte, eine Schwangerschaft oder die Einnahme der Antibabypille. Eine zu ausgiebige Intimhygiene kann ebenfalls das Scheidenmilieu schädigen. Auch die Flora der Haut und Schleimhäute von Männern kann aus dem Gleichgewicht geraten, z. B. durch die Einnahme von Antibiotika oder einem geschwächten Immunsystem. Ein Genitalpilz kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Fedor Singer